Der Dichter, die Insel und der Krieg

Erhart Kästner in Kreta 1943-44

Dies ist mein erster Versuch, sich kritisch mit dem Schriftsteller Erhart Kästner (1904 – 1974) auseinanderzusetzen. Dieser Autor nutzte die Zeit als Soldat im von der deutschen Wehrmacht besetzten Griechenland (1941 – 1944), im Auftrag der Generalität Propaganda-Bücher über Hellas zu schreiben, die den Soldaten das Land erklären sollten. Darin rechtfertigte er Hitlers Eroberungskrieg, sprach in rassistischer Weise von den Griechen („Affengesichter“) – und verherrlichte die griechische Antike, deren Entstehung er auf die „höhere Kultur von nordischen Einwanderern“ zurückführte. Kästner blendete in seinen Texten die brutale Realität der deutschen Besatzung – und damit die Leiden der Griechen – vollständig aus. Nach dem Krieg schrieb er seine Hellas-Bücher um, das heißt, er entfernte die „braunen“ Passagen und tat so, als sei nichts gewesen. Ein entschuldigendes Wort für sein instinkt- und empathieloses Verhalten hat er nicht für nötig gehalten.

Details

ISBN: 3-927723-44-4
Verlag: Manfred Simmering Verlag, Lilienthal
Preis: vergriffen