"In Polen wartet eine neue Heimat auf Euch!"

Wie die NS-Dienststellen, die SS und die Wehrmacht den Holocaust in Griechenland durchführten

Ich haben diesen Vortrag über den Holocaust in Griechenland am 6. März 2011 in Münster anlässlich des XVI. Griechenlandseminars gehalten. Die Tagung stand unter dem Motto „Griechenlands finsteres Jahrzehnt (1940 - 1950). Krieg, Okkupation und Bürgerkrieg“. Es ist wenig bekannt, dass Hitlers Schergen während der deutschen Besatzungszeit auch dort die Juden gejagt und in die Vernichtungslager deportiert haben. Am schlimmsten hat es die Juden in Thessaloniki getroffen, das alte jüdische Zentrum in Griechenland. Vor dem Krieg lebten dort etwa 53 000 jüdische Bürger. Sie wurden fast alle nach Auschwitz deportiert. Aber auch die Juden in anderen Städten und auf den Inseln wurden zusammengetrieben und abtransportiert. Tätig waren hier nicht nur Adolf Eichmanns Leute und die SS, sondern auch die Wehrmacht leistete tatkräftige Hilfe zum Massenmord. Von den etwa 70000 Juden in Griechenland überlebten nur 8500. Diesem düsteren Kapitel deutscher Geschichte in Hellas folgte dann die Fortsetzung in der jungen Bundesrepublik: Keiner der Täter wurde zur Rechenschaft gezogen und verurteilt.

Der Vortrag ist in der Nr. 10 der Reihe Choregia, Münstersche Griechenland-Studien, im Verlag C. Lienau, Münster 2012, erschienen. 

Details

Erschienen bei: Reihe Choregia, Münsterische Griechenland-Studien Heft 10
ISBN: 978-3 934017-14-6
Verlag: C. Lienau, Münster 2012